woensdag 8 april 2015

“Der Hund hinkt“ von Milena Moser


In dieser Geschicht geht es um ein trauriges Familienritual einer Familie, die eigentlich nicht wirklich miteinander verbunden ist. Eine glatte Fassade und darunter doch tiefe Risse im Gemäuer. So könnte man die Protagonisten dieser Geschicht beschreiben.

Jede Woche gehen Vater, Mutter und Tochter und der hinkende Hund zum Grab des verstorbenen Sohnes bzw. Bruders. Dabei achtet die Mutter immer darauf, dass der äussere Schein eines schicken und akuraten Äußeren stimmt und führt die Gruppe auch wie selbstverständlich an. Der Rest der Gruppe wagt ihr nicht zu widersprechen und andere Spaziergänger, die nach dem Wohlbefinden des hinkenden Hundes fragen auch nicht wirklich. Dagegen ist die Tochter in erster Linie verunsichert über ihr Äußeres, so wie viele Teenager in ihrem Alter. Der Vater bemüht sich ein bisschen darum ein nettes Gespräch mit seiner Tochter zu führen, doch dies wird von seiner Tochter nur als leeres Alibigequatsche abgetan. Schließlich beschäftigt er sich unter der Woche ja auch lieber mit seiner Arbeit als mit seiner Familie. Da erscheint so ein etwas linkischer Gesprächserfüllung dann logischerweise er als Pflichterfüllung, als eine wirkliche ernstgemeinter Kontaktversuch.

Und der ganze Spaziergang entpuppt sich schließlich auch als Versuch den Tod des verstorbenen Familienmitgliedes durch ein äußeres Ritual in den Griff zu bekommen.
Doch am Ende der Geschichte bricht die Mutter zusammen (sie weint) und lässt die Fassade dadurch fallen.

Man wünscht dieser Familie einfach nur mehr Zusammenhalt und eine gemeinsame Verarbeitung ihres Traumas. Aber sie scheint davon nocht weit entfernt.

Die Geschichte wird übrigens aus der Ich-Perspektive der Tochter wiedergegeben

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